Marion Henneberg

Die Tochter des Münzmeisters

 

Zu den historischen Stätten

Die 1000jährige Kaiserstadt Goslar ist seit 1992 Weltkulturerbe der UNESCO und besitzt neben einer wunderschönen Altstadt zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie z. B.:

 

Kaiserpfalz: Heinrich III. ließ die Versammlungsstätte seiner Vorgänger um 1045 abreißen und den zweigeschossigen Bau neu errichten. Bei der Königs-/oder Kaiserpfalz handelte es sich nicht nur um den heutigen Saalbau sondern um einen ganzen Bezirk. Dazu zählten die Liebfrauenkirche, Ritterhäuser, Wohngebäude für den König und sein Gefolge, sowie Stallungen und Wirtschaftsgebäude. Einige Mauerreste des Wohnpalas befinden sich noch im Garten der Pfalz. Von den zwei Kapellen gibt es heute nur noch die St. Ullrichskapelle, in der das Herz Kaiser Heinrichs III. aufbewahrt wird.

 

Kaiserpfalz

Kaiserpfalz Goslar. Quelle: Eigenes Foto

 

Stiftskirche St. Simon und Judas: Von dem einst so mächtigen Gebäude, das von den Goslarern „Dom“ genannt wird, steht heute nur noch die Vorhalle. Erbaut wurde die dreischiffige flachgedeckte Basilika zwischen 1040 und 1050. Das imposante Gotteshaus war seinerzeit Vorbild für viele folgende große Kirchenbauten des Mittelalters.

 

Der Dom

Der Dom. Quelle: Friedrich und Henning Balck

 

Vom Bergedorf, der Siedlung am Hang des Rammelsbergs, die zum ersten Mal 970 erwähnt wurde, zeugen nur noch die Grundmauern der St. Johanniskirche. Sie wurde während den Reformationsunruhen mit weiteren Kirchen von aufgebrachten Bürgern zerstört. Die Aufnahme des Bergbaus am Rammelsberg wird in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts gesehen1.

 

Die Harzburg südöstlich von Goslar, war die größte und mächtigste im Umland. Errichtet auf dem hohen Burgberg, war die Festung nur über einen schwierigen Weg zu erreichen. Ein Ritter, der sie betreten wollte, musste vom Pferd absteigen und seine schildabgewandte Seite nach oben richten, bevor er sich dem Torwerk nähern konnte. Baumeister und Architekt war der spätere Bischof von Osnabrück, Benno II., der zwischen 1048 und 1068 Vizedominus am Goslarer Hof war2. Heinrich IV. überführte hierhin die sterblichen Überreste seines gleich nach der Taufe verstorbenen Sohnes sowie die Gebeine seines jung verstorbenen Bruders.

 

Harzburg

Die Harzburg. Quelle: Förderverein Historischer Burgberg e.V.

 

Sonstiges

Um 1050 herum gab es in Goslar neben dem Pfalzgelände auch bereits eine kleine Kaufmannssiedlung. Der Markt befand sich zu dieser Zeit auf dem Gelände des heutigen Schuhhofs. Die Wallanlage beschränkte sich bis zu den Sachsenkriegen nur um den Bereich des Pfalzgeländes. Erst ab 1073 erscheint Goslar als Festung mit Wällen und Planken.
Die erste Goslarer Münze ist für das Jahr 1331 bezeugt, als es einen losen Verband der Münzherren gab. Ab dem 13. Jahrhundert wurden die Gilden gebildet. Die königliche Münze hat ihre Tätigkeit in Goslar, begünstigt durch die Silbervorkommen im Rammelsberg, ab Ende des 10. Jahrhunderts aufgenommen. In dem weichen Sandstein des Klusfelsen am Petersberg ist u. a. die sogenannte Kluskapelle eingehauen, deren Ursprung in das 12. Jahrhundert reicht und im 19. Jahrhundert als Kapelle hergerichtet wurde.


1 Ulrich Lauf, Der Anschnitt 55, 2003
2 Hier und zur Harzburg: Wolf-Dieter Steinmetz, Geschichte und Archäologie der Harzburg, Harzklub Zweigverein Bad Harburg e. V. und das Braunschweigische Landesmuseum, 2001

 

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