Marion Henneberg

Schwert und Lilie

 

Zu den historischen Stätten

 

Ratgerbasilika1
Zwischen 791 und 802 wurde der Bau der Basilika von Abt Baugulf an den Mönch Ratger in Auftrag gegeben. Nachdem Ratger selbst Abt geworden war, fügte er der nach Osten ausgerichteten Kirche ein weiteres, nach Westen ausgerichtetes Bauwerk hinzu und verband beide Bauteile zu einer Gesamtanlage. Es folgten der Einbau je einer Krypta und die Weihe im Jahr 819, bei der die Gebeine des heiligen Bonifatius in den Altar der Westapsis übertragen wurden. Im gleichen Jahr begannen die Bauarbeiten an neuen Klostergebäuden, denen noch weitere (z. B. das Atrium) folgten.
Die doppelchörige, dreischiffige Ratgerbasilika galt als der größte Kirchenbau nördlich der Alpen und wies von Apsis zu Apsis eine beeindruckende Gesamtlänge von ca. 98 m auf. Anfang des 18. Jahrhunderts erfolgte eine Teilabriss und die Errichtung des heutigen Fuldaer Doms im barocken Stil.

 

Stiftskirche St. Johannis, Süpplingenburg

Quelle: Vonderau Museum Fulda

 

Michaelskirche2
Nach benediktinischem Brauch wurde nordwärts der Abtei die Begräbnisstätte des Konvents auf ansteigendem Gelände angelegt. Unter Abt Eigil wurde die dem Erzengel Michael geweihte Kapelle in der Zeit von 819 – 822 gebaut. Michael wurde als Begleiter der Verstorbenen ins Gericht verehrt und empfahl sich als Patron einer Totenkapelle, die zugleich die bewusste Nachbildung der Grabeskirche in Jerusalem sein sollte. Der Rundbau besteht aus einer Krypta, in deren Mitte sich eine kurze, starke Mittelsäule befindet. Darüber erhebt sich der Oberbau mit acht Säulen, der seinen Abschluss in der Höhe durch einen einzigen Stein (Schlussstein) findet (Quelle: Vita Eigili). Die acht Säulen werden auf die acht Seligkeiten bezogen, die Kreisform versinnbildlicht das Reich Gottes. Hinter dem Altar in der Rundkirche öffnet sich der Raum nach Osten und lässt das Licht der aufgehenden Sonne ein.

Fotos: privat

 

Burg Ebersberg3
Errichtet wurde die Burg um 1100 durch die Herren von Ebersberg, die zu einem der bedeutensten Adelsgeschlechtern Fuldas gehörten. Nach der Ermordung des Fuldaer Abts Bertho II. wurde die Burg zerstört und erst 1396 wieder aufgebaut. Die Ruine mit den beiden markanten Türmen, von denen einer als Aussichtsturm begehbar gemacht wurde, kann besichtigt werden. Allein ihre herrliche Lage im Wald lohnt einen Ausflug und der Rundumblick in die Rhön und das Fuldaer Land ist wunderschön!

Fotos: privat

 

 

1 Unterlagen Prof. Dieter Wagner. Daniel Hanke: Der Dom zu Fulda. Der Bau und seine Ausstattung. Schriftenreihe: Schriften zur Kunst. Band 18 Hamburg 2008
2 Unterlagen Prof. Dieter Wagner
3 Fritz Luckhard (Tafel an der Burganlage), Kreisverwaltung Fulda

 

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