Marion Henneberg

Schwert und Lilie

 

Historische Persönlichkeiten

 

Bertho II. von Leibolz war Propst des Klosters Petersberg bei Fulda. Seine Wahl zum Abt fiel in die Zeit des Interregnums (1245-1273). Berthos Wahl zum Abt dürfte im Spätsommer 1261 stattgefunden haben. Die Weihe erfolgte fast zwei Jahre später, am 29. Juli 1263 in Fulda. Während seiner gesamten Amtszeit lag Bertho immer wieder mit Adligen aus der Umgebung Fuldas im Streit, bei dem es um Vermögensrückführungen des Klosters Fulda ging. Bertho II. pochte dabei auf den Codex Eberhardi, in dem die Besitztümer des Klosters verzeichnet waren. Die Adligen bestanden darauf, dass es sich um eine Fälschung handelte. Um sein Ziel zu erreichen, schreckte Bertho auch nicht vor kriegerischen Auseinandersetzungen zurück. Die Anzahl der eroberten und in der Regel geschleiften Burgen soll sich auf ungefähr fünfzehn belaufen.
Natürlich blieb sein hartes Vorgehen nach außen nicht ohne Konsequenzen, sondern stachelte den Widerstand der ihm feindselig gegenüberstehende Ritterschaft weiter an, der schließlich 1271 in einer Verschwörung gipfelte. Am frühen Morgen des 18. März 1271 schlichen sich die Verschwörer als fromme Beter verkleidet in die Jakobuskapelle (Jakobskapelle), in der Bertho die heilige Messe las. Abt Bertho wurde mit 26 Stichen getötet. Anschließend wurde ihm das Haupt vom Rumpf getrennt. Nach ihrer Tat entkamen die Mörder auf die Burg Steinau. Abt Bertho wurde in der Jakobuskapelle, die er selbst neben der Abtsburg hatte erbauen lassen, beigesetzt1.

 

Hermann von Ebersberg zählte zu den Gegnern des Abtes und war Burgherr der Ebersburg bei Fulda. Der Kirchenfürst warf ihm unter anderem vor, zu den Anführern der Ritterschaft zu gehören, die für die Raubzüge in der Umgebung verantwortlich zeichnete. Nachdem das Heer des Abtes die Ebersburg erobert hatte, wurde der Burgherr festgenommen und trotz Zusicherung seines Lebens auf dem Fuldaer Marktplatz hingerichtet. Seine Brüder (Albrecht (Albertus) und Heinrich von Ebersberg zählten zu den Rittern, die an der Ermordung des Abtes beteiligt waren. Sie wurden vom Nachfolger Berthos, Bertho III. von Mackenzell später gefangengenommen und auf königlichen Befehl hingerichtet.2

 

Heinrich von Frankenstein und Heinrich von Wartenberg gehörten zu den Adligen, deren Burgen von Bertho II. erobert und geschleift wurden (beide 1265). 3 Der Klostervogt, Gottfried von Ziegenhain wurde in seiner Fehde gegen den Abt von seinen Vasallen, den Herren von Wartenberg unterstützt, die nach dem Sieg des Abtes erhebliche Sanktionen zu tragen hatten. Unter anderem durfte die Burg nicht wieder aufgebaut werden 4.

 

Der Würzburger Bischof Iring von Reinstein-Homburg pflegte bis zu seinem Tod im Jahr 1265 friedliche Beziehungen zu seinen Nachbarn. Genau wie sein (nicht direkter) Nachfolger im Amt des Bischofs, Poppo III. von Trimberg, hatte er sich zu Beginn seines Amtes mit einem Konkurrenten auseinanderzusetzen, wodurch sich die Anerkennung durch den Papst bei beiden Bischöfen um einige Jahre hinzog. Poppo erlebte bis zu seinem Tod im Jahr 1271 kein abschließendes Urteil mehr.5

 

 

1 Konrad Lübeck: Die Fuldaer Äbte und Fürstäbte des Mittelalters. Ein geschichtlicher Überblick. Einunddreißigste Veröffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins. Fulda (Verlag Parzeller & Co.) 1952 aus den Unterlagen Prof. Dieter Wagner
2 Winfried H. Witzel. Die Fuldischen Ministerialen des 12. Und 13. Jahrhunderts, Verlag Parzeller. Fuldaer Geschichtsverein
3 Witzel s. o.

4 Brower, Fuld. Ant. 308 ff. Schannat. Wikipedia

5 Wikipedia

 

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